Wissenswertes zum Krieg in der Ukraine

Wissenswertes zum Krieg in der Ukraine

Menschen, die sich über Tageszeitungen oder über die öffentlich-rechtlichen Medien informieren, werden nicht unbedingt objektiv über diesen Konflikt aufgeklärt.

Vorab sei angemerkt, dass es einfach nur furchtbar ist, dass unsere Welt im beginnenden 3. Jahrzehnt des 21. Jahrhundert trotz aller sonstigen Fortschritte immer noch voller Kriegsgeschehen ist. Viele sehen Krieg grundsätzlich nicht als akzeptables Mittel zur Erreichung politischer oder wirtschaftlicher Ziele an. Bei den aktuellen Kriegen nicht nur in der Ukraine, sondern z. B. auch im Jemen oder in Syrien ist umso mehr ergebnisoffen zu prüfen, durch welche Vorgänge und Interessen sie entstanden sind.

Die offizielle Erzählung zum Krieg in der Ukraine, wie sie vom politischen Einheitsblock und den ihm zuarbeitenden Medien gepflegt wird, ist von Geschichtsvergessenheit und monotoner Wiederholung von Halbwahrheiten wenn nicht sogar Unwahrheiten geprägt. Der Grund dafür ist aber nicht Unkenntnis oder Unfähigkeit der Akteure. Vielmehr ist offensichtlich, dass die Führungsebene der an der Machtausübung in Deutschland beteiligten Parteien nach dem 2. Weltkrieg noch nie so schamlos und rücksichtslos als reine Interessenvertretung oder Marionette des westlichen Hegemons USA aufgetreten ist wie es zur Zeit der Fall ist. Die Ziele der Imperialmacht USA wurden in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen Strategiepapieren klar und deutlich benannt: Weltweite Dominanz der USA; Verhinderung einer friedlichen Kooperation zwischen Russland und der EU, insbesondere Deutschland; Schwächung von China und insbesondere Russland als Gefährder einer unipolaren Weltordnung. Einer der wichtigsten Belege hierzu ist das Buch „Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“von Zbigniew Brzeziński ( Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter ). Auch die Publikationen der Denkfabrik PNAC ( Projekt for a new american century ) sprechen eine deutliche Sprache.

Angesichts der vielen Versuche, die Russland nach 1989 gemacht hat, eine politische und wirtschaftliche Integration mit der EU in Gang zu setzen, ist es für die USA geradezu notwendig geworden, einen größeren Konflikt an der Grenze zwischen Zentraleuropa und der Russischen Föderation zu provozieren. Das ist jetzt wahrlich gelungen. Der gesamte sogenannte „Westen“, im besonderen in Form des angeblichen „Verteidigungs“ – Bündnisses NATO, führt ohne formelle Kriegserklärung Krieg gegen Rußland und mißbraucht die Ukraine in skrupelloser Weise als Schlachtfeld. Um einen Krieg bei allen wirtschaftlichen und auf Dauer eventuell noch schlimmeren Folgen für die eigene Bevölkerung führen zu können, brauchen Regierungen wie die unsrige ein von der Mehrheit weitgehend akzeptiertes Feindbild. Daran ist in den letzten Jahrzehnten unter Führung der USA kontinuierlich gearbeitet worden, obwohl die reale Politik Rußlands im Vergleich zu den zahlreichen völkerrechtswidrigen Kriegen von USA und NATO gegen Serbien, Afghanistan, Irak, Libyen und indirekt Syrien dazu wenig Anlaß gegeben hat. Eine aufschlußreiche Lektüre zu diesem Thema ist zum Beispiel der Titel „Illegale Kriege: Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren. Eine Chronik von Kuba bis Syrien“ des Schweizer Historikers Daniele Ganser.

Im Falle Deutschlands bedeutet dies deswegen Geschichtsvergessenheit, weil wir Deutschen im 2. Weltkrieg in einem Angriffskrieg über 22 Millionen Russen umgebracht haben und nicht umgekehrt. Eine Äußerung wie die von Frau Bärbock „Wir müssen Rußland ruinieren“ ist daher ungeheuerlich und nur noch zum Fremdschämen. Was die Dauerpropaganda zur militärischen Unterstützung der Ukraine betrifft, ist Geschichtsvergessenheit bezüglich der letzten 8 Jahre geradezu Progamm. Weshalb trifft dies zu?

Es wird tunlichst verschwiegen, dass 2014 mit milliardenschwerer westlicher Hilfe ein Putsch in Kiew inszeniert wurde, durch den ein nicht gewähltes rußlandfeindliches Regime an die Macht kam. Eines der ersten Ziele dieses Regimes war, Rußland den Zugang zum Schwarzmeer über die Krim streitig zu machen. Dies konnte die Großmacht Rußland wohl kaum zulassen und übernahm die Krim nach einem Referendum in seine Föderation. Die Rechtmäßigkeit dieser Operation mag umstritten sein. Es ist aber wichtig zu wissen, dass die Krim 1956 ohne demokratische Willensbildung durch Chruschtschow zur Zeit der damaligen Sowjetunion von Rußland abgespalten und an die Ukraine angegliedert wurde.

Eine weitere von den Konfliktplanern wahrscheinlich wohl bedachte Folge war die Frontbildung zwischen den Donbass-Oblaten mit ihrer mehrheitlich russischsprachigen Bevölkerung und der Zentralregierung in Kiew. Auch das hätte nicht in Krieg ausarten müssen, wenn gewisse Autonomiewünsche dieser Oblate von Kiew bzw. seinen westlichen „Beratern“ akzeptiert worden wären. Von 2014 bis Anfang 2022 wurde diese Region statt dessen von der ukrainischen Armee beschossen, wobei es über 10000 zivile Opfer gab. Versuche westlicher Staaten, über die sogenannten Minsker Verträge eine Waffenruhe zwischen der Ukraine und den von Moskau unterstützten Donbass-Separatisten zu erreichen, kann man nur als halbherzig bezeichnen. Von westlichen Hardlinern wurden die Kämpfe eher weiter befeuert und die Verträge von Kiew weitgehend ignoriert. Diese Vorgeschichte des Krieges wird in etlichen Publikationen umfassend dargestellt ( Beispiele: „Krieg in der Ukraine“ von F.W. Engdahl; „Wir sind die Guten“ von Mathias Bröckers und Paul Schreyer; „Die Ukraine Krise 2014 bis zur Eskalation: Wie der neue Kalte Krieg begann“ von Thomas Röper; Film „Ukraine on fire“ produziert von Oliver Stone, als DVD erhältlich )

Man muß sich wirklich einmal fragen, ob die USA als Großmacht 8 Jahre lang zugeschaut hätten, wenn an ihrer Staatsgrenze eine Teilbevölkerung eines Nachbarstaates gezielt bekämpft worden wäre, weil sie aufgrund ihrer sprachlichen und kulturellen Verbundenheit mit dem großen Nachbarn sympathisiert.

Die für Rußland und nicht nur für Putin am wenigsten akzeptablen Aussichten bestanden aber darin, dass sich bei Auslieferung der Donbass-Oblate an Kiew mit Sicherheit zuerst die EU und dann die NATO bis an die Grenze zu Rußland ausgedehnt hätte. Letzeres hätte zur Aufstellung nuklearer Angriffswaffen an eben dieser Grenze geführt. Auch hier verhilft Geschichtsbewußtsein zum Nachdenken. 1961 haben die USA einen solchen Vorgang in Kuba nicht toleriert und mit Atomwaffeneinsatz gedroht.

Wenn Sie, lieber Leser, sich jetzt fragen, wieso Sie über diese Hintergründe des Ukrainekriegs nichts erfahren aber suggeriert bekommen, dass ein bösartiges Rußland ohne jeglichen Grund von heute auf morgen eine gutmütige Ukraine überfallen hat, dann gibt es auch darauf eine einfache Antwort. Seit Jahren schon, aber erst recht seit Beginn des offenen Kriegs, übernehmen die westlichen monopolisierten Medien ungeprüft Informationen seitens der Ukraine, während Rußland keine Chance zur Gegendarstellung gegeben wird. Das gilt im besonderen für angeblich von der russischen Armee begangene Kriegsgräuel. Rußland hatte einen deutschsprachigen Fernsehkanal ( rtde ) beantragt. Er wurde bei uns verboten. Eine entsprechende Nachrichten-website wurde sabotiert. Somit wird uns als Bürgern also nicht die Mündigkeit zugestanden, uns selbst eine Meinung zu bilden. Weiter oben wurde bereits begründet, warum dies in Kriegszeiten „normal“ ist. Neben der Erzeugung des erforderlichen Feindbilds ist ein „Erfolg“ der Zensur aber auch die Verschleierung der tatsächlichen politischen Verhältnisse in unserem „Freundstaat“ Ukraine. Ein großer Unterschied zur Kriegspropaganda in den beiden letzten Weltkriegen ist leider nicht mehr festzustellen.

Wenn man dann noch sieht, dass das größte Trommeln für einen Sieg gegen Rußland und entsprechende Bewaffnung der Ukraine von einer ehemaligen Friedenspartei mit Klimaschutz als zentraler Programmatik ausgeht, ist man fassungslos. Bezogen auf die gewaltige Kriegsmaschinerie selbst und die immense Steigerung der Rüstungsproduktion, spielt die CO2 – Bilanz offenbar keine Rolle mehr. Würde Letzteres wirklich ernst genommen, dürfte es zumindest keine totale Ablehnung von Verhandlungen mit Rußland geben. Auch die Partei dieBasis ist entschieden für solche Verhandlungen, um das durch diesen Krieg erzeugte ungeheure Leid zu beenden und einen weiteren Verlust von Wohlstand und Sicherheit im eigenen Land zu verhindern. Vielleicht regen diese Zeilen dazu an, sich etwas umfassender über diesen für unsere Zukunft brandgefährlichen Konflikt zu informieren.